Einsätze
 

Brand Wohngebäude mit Personen in Gefahr

Brandeinsatz > Wohngebäude
Zugriffe 3149
Einsatzort Details

Markt, 07570 Weida
Datum 13.04.2021
Alarmierungszeit 05:25 Uhr
Einsatzende 04:00 Uhr
Einsatzdauer 22 Std. 35 Min.
Alarmierungsart FME + Sirene
Einsatzleiter SBM
eingesetzte Kräfte

Kriseninterventionsteam
Feuerwehr Weida
Feuerwehr Gera Mitte
Feuerwehr Niederpoellnitz
AB MANV
SEG Landkreis Greiz
OrgL
LNA
Feuerwehr Wünschendorf
Feuerwehr Hohenölsen
Feuerwehr Steinsdorf
Berufsfeuerwehr Gera
Feuerwehr Berga
Feuerwehr Ronneburg
KBI Greiz
KBM Weida
Feuerwehr Zeulenroda
Feuerwehr Hohenleuben
Feuerwehr Friessnitz
Polizei
Rettungsdienst
Feuerwehr Wildetaube
THW Gera
Feuerwehr Großebersdorf
Feuerwehr Gera Liebschwitz

Einsatzbericht

Um 5:25 Uhr schrillten die Funkmeldeempfänger sowie die Sirenen im gesamten Stadtgebiet, Grund dafür war das Einsatzstichwort ,,Rauch in Wohnung / vermutlicher Wohnungsbrand,,. 

Das Adrenalin steigt, denn es sind Sekunden, die bei solchen einen Einsatz um Leben oder Tod entscheidend sein können. Die Kameraden machten sich auf den Weg ins Gerätehaus, um sich auszurüsten und die Fahrzeuge so schnell wie möglich zu besetzen. Bei solch einem Einsatzstichwort wird ein gesamter Löschzug (Kommandowagen, Löschfahrzeug, Tanklöschfahrzeug und Drehleiter) zur Einsatzstelle geschickt. An der Einsatzstelle angekommen stellte man schnell fest, dass sich das Feuer bereits im Zwischenboden, des historischen Fachwerkhaus, über 2 Etagen ausgebreitete. Bewohner des Nachbarhauses berichteten, dass sie bereits einen Tag zuvor Brandgeruch wahrgenommen, dachten sich aber nichts dabei. Mit dieser Erkenntnis wusste man, dass das Feuer schon 2 Tage in der Zwischendecke des Hause Loderte und sich so unbemerkt ausbreiten konnte.

Sofort wurden das Betroffene, sowie die Häuser daneben, evakuiert. Ein Trupp mit schwerem Atemschutz ging in die Wohnungen vor um noch nach zurückgebliebenen Bewohnern oder Tieren zu suchen & sich ein umfängliches Bild der Lage zu verschaffen. Dabei wurde eine Katze gerettet, welche später wieder ihren Besitzern übergeben wurde. Mittels Kettensäge wurde ein Zugang zur Zwischendecke geschaffen, dabei stellte man fest das dieser mittlerweile im Vollbrand stand. Sofort wurden weitere Feuerwehren, sowie mehrere RTW, Notarzt (NA), Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL) zur Einsatzstelle alarmiert. Die geschädigten wurden temporär in einem Schnelleinsatzzelt der Feuerwehr untergebracht und versorgt.

Im Verlauf kam es zu einer Durchzündung sowie Brandausbreitung, wodurch das komplette Gebäude im Vollbrand stand. Lediglich eine Geschäftsetage im Erdgeschoss des Gebäudes blieb von dem Flammen verschont, erlitt jedoch massiven Schaden durch das Löschwasser. Es wurde mittlerweile mit 3 Drehleitern zu beiden Seiten eine “Riegelstellung” aufgebaut, um ein übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude zu verhindern. Zusätzlich sind mehrere Trupps im Innenangriff in allen 3 Gebäuden vorgegangen, auch um diese nach der Evakuierung nochmals zu überprüfen und einen möglichen Feuerdurchbruch schnellstmöglich zu erkennen.

Da im Verlauf das Feuer immer noch nicht unter Kontrolle war und das Feuer schon sehr den Holzböden in dem Brandhaus zugesetzt haben, entschied man keine weiteren Trupps hineinzuschicken. Ein Trupp, der im Innenangriff in dem Brandhaus tätig war, gemerkte, dass der Fußboden einige Zentimeter nachgab. Sie treten sofort den Rückzug an um sich aus dieser Lebensgefährlichen Situation zu retten. Kurze Zeit später brach dieser Zwischenboden völlig zusammen, begrub zum Glück nur Material unter sich und steigerte so die Last auf die Geschäftsetage.

Die Einsatzkräfte gelangten schnell an die Grenze der zur Verfügung stehenden Atemschutzgeräteträgern. Also wurden weitere Feuerwehren zur Einsatzstelle alarmiert. Ein Notarzt, welche die Geschädigten auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersuchte, beschloss das nur ein Patient in ein Krankenhaus zugeführt werden musste. 8 Geschädigte wurden in der Zwischenzeit betreut. Da die Einsatzleitung entschied ein weiteres Haus zu evakuieren, wurde in Rücksprache mit dem OrgL beschlossen die SEG LK Greiz dazu zu alarmieren. Diese verfüge über Technik und Material um mehrere Patienten medizinisch zu versorgen, sowie Essen und Getränke für alle Patienten und Einsatzkräfte bereitzustellen. Als seelische Betreuung wurde das Kriseninterventionsteam (KIT) angefordert.

Zeitweise wurden bis zu 24 Personen betreut. Es wurden, für Geschädigte die nirgendwo unterkommen, Wohnungen durch den Bürgermeister organisiert.

Durch die enge Bauweise der Innenstadt konnten nicht alle Brände im Haus gelöscht werden, was dazu führte, dass das THW zur Abtragung des Dachstuhles alarmiert wurde. Die Kollegen kamen bei der Bauart jedoch mit eigener Technik selbst an ihre Grenzen, wodurch ein größerer Bagger eines privaten Bauunternehmens geordert wurde. Dieser trug das Haus Schritt für Schritt ab, der Schutt wurde im Pendelverkehr mithilfe eines anderen Bauunternehmens weggefahren. Nach ca. 15 Stunden war auch das letzte Glutnest unter Kontrolle. Die Bewohner nicht geschädigter Wohnungen konnten diese wieder betreten. Es verblieb über die Nacht eine Brandwache. Wieder aufflammende Gebäudeteile wurden dann sofort gelöscht.

Nach 22 Stunden Einsatzzeit und danach 13-stündiger Nachbereitung sind wir wieder größtenteils Einsatzbereit. Beschädigtes oder zerstörtes Material wird nun in nächster Zeit ersetzt. Ungefähr 120 Einsatzkräfte, darunter ca. 75 Feuerwehrleute, waren bei dem Einsatz vor Ort. 2 Kameraden der Feuerwehr wurden leicht verletzt, beide jedoch nach kurzer Zeit wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

 

In eigener Sache:

 

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal bei allen Bürgern bedanken, die das viele Essen und Trinken zu Einsatzstelle brachten oder ihre Hilfe angeboten haben. Bei solchen Einsätzen wird jede Hand dringend benötigt, jedoch muss diese Ausgebildete/r Feuerwehrmann/frau sein. Über eine Mitgliedschaft aller Interessenten in unserer Feuerwehr würden wir uns dennoch freuen.

Leider kam es an diesem Tag vor, dass einige Bürger die Absperrmaßnahmen ignorierten und durch die Einsatzstelle liefen oder im Weg standen. Daher nochmal der Appell: Einsatzorte (der Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei) dürfen nicht behindert werden. Nehmen Sie die Absperrungen wahr und umgehen Sie diese nicht einfach. Dies dient zum Schutz von Ihnen und Ihren Einsatzkräften.

Einen besonderen Dank geht an alle beteiligten Einsatzkräfte. Die Zusammenarbeit lief sehr gut. Zusammen haben wir schlimmeres Verhindert!

 

++ Bilder folgen ++

 

Hüpfburg

btn 20589

Besucher

Heute 228 Gestern 638 Woche 2218 Monat 15378 Insgesamt 2095780

Aktuell sind 32 Gäste und keine Mitglieder online

Kubik-Rubik Joomla! Extensions

Folgen Sie uns

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.