Gera/Greiz. Seit Jahren ist die Bundesstraße 92 im Blick der Verkehrspolizei. "Die Sichtverhältnisse und die Verkehrsgeografie sind schwierig auf der Straße, die zum einen der Hauptzubringer zum Oberzentrum Gera ist und zum anderen die Erschließung in Richtung Vogtland", sagt Geras Polizeidirektor André Röder und konstatiert weiteren Handlungsbedarf.
Die gute Nachricht
Baulich gibt es bereits Lösungen für mehr Sicherheit auf der B 92. Lothar Lüder, der Leiter des Straßenbauamtes Ostthüringen, nennt das Daßlitzer Kreuz, die Liebschwitzer Querspange, die gegenwärtig zwischen Gera-Röppisch und Liebschwitz gebaut wird und die geplante Ortsumgehung für Wolfsgefärth.Unfallschwerpunkte gibt es jedoch weitere: "Der Abzweig bei Hohenölsen ist ständig auffällig", weiß Holger Kunow von der Landespolizeiinspektion Gera.Es gibt keine richtige Ausfädelspur, der Straßenhügel von der Kreuzung in Richtung Gera schränkt die Sicht ein und obwohl ein Verkehrsspiegel angebracht wurde, geschähen die meisten Unfälle am Tag. "16 Verkehrsunfälle mit fünf Verletzten hat es in den vergangenen drei Jahren dort gegeben, die Unfallgefahr liegt aber weit höher", berichtet Kunow.Ein weiterer Unfallschwerpunkt sei der Abzweig nach Köckritz/Köfeln. Dort haben sich in den vergangenen drei Jahren 24 Verkehrsunfälle ereignet, allein im letzten Jahr zehn mit vier Verletzten. "Ein Problem ist vor allem das Linksabbiegen", weiß Frank Herzer vom Straßenbauamt. "Die kritische Wartezeit von 45 Sekunden muss oftmals überschritten werden, dann werden Fahrer nervös und geben im falschen Moment Gas."Seit dem vergangenen Jahr gilt auch die Fortuna wieder als Unfallschwerpunkt. Zwölf Verkehrsunfälle gab es in den vergangenen drei Jahren, zwei davon mit Todesfolge. "Da muss etwas getan werden", weiß auch der Ostthüringer Bundestagsabgeordnete (CDU) aus Gesprächen mit Bürgern. Er ist ist gemeinsam mit dem Arbeitskreis Verkehr aus Polizei, Straßenbauamt und Unterer Verkehrsbehörde auf der Suche nach Lösungen, damit die B 92 sicherer wird. Zumal das Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren auf der Verbindung zwischen dem Vogtland und dem Oberzentrum noch deutlich ansteigen wird.Die ersten Pläne liegen auf dem Tisch. "Ein Zwischenstand", sagt der Straßenbauamtsleiter ausdrücklich. Und noch ist nicht klar, ob und wann es für weitere Baumaßnahmen an der B 92 Geld von Bund und Land geben wird. Die Ortsumgehung Wolfsgefärth ist für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet, weitere Baumaßnahmen auf der B 92 zwischenGera und Greiz sind es bisher nicht.Am weitesten vorangeschritten ist die Planung für den B92-Abzweig nach Hohenölsen. Die abgeschlossene Vorplanung schlägt alternativ einen Kreisverkehr oder eine weiträumige Auffahrrampe vor. Der Hügel soll abgeflacht werden. Baurecht könnte es nach einem Planfeststellungsverfahren in drei bis vier Jahren geben. Bis dahin empfiehlt das Straßenbauamt eine Ampelanlage als sichere Übergangslösung.Für den Abzweig nach Köckritz/Köfeln gibt es mit einer Auffahrrampe eine erste Idee, aber noch keinen fertigen Plan. Ein Kreisverkehr könne dort nicht gebaut werden und autobahnähnliche Auffahrrampen von allen Seitenstraßen auf die Bundesstraße würden die Vorschriften an dieser Stelle nicht zulassen, erläutert der Straßenbauamtsleiter. LotharLüder.Die riesige Kreuzung an der Fortuna bei Weida ist bereits umgebaut. Beleuchtung nachts für bessere Sichtverhältnisse schlägt die Polizei vor. Mehr Sicherheit würden auch mehr Überholmöglichkeiten bringen. wichtig seien auch Kontrollen, etwa, wenn Autofahrer Sperrstreifen überfahren, erklärt Harry Eigenrauch von der Unteren Verkehrsbehörde im Landkreis Greiz. Kommentar
Quelle: OTZ